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Neubau eines Einfamilienhauses in Georgenborn

Wohnfläche: 168 qm
Gesamtnutzfläche: 173 qm
Grundstücksgröße: 550 qm
Fertigstellung: 03/2006
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Aufgabe

Das Wohnhaus liegt westlich von Wiesbaden in der Gemeinde Schlangenbad-Georgenborn, eingebettet in die waldreichen Höhen des Taunus, die sanft nach Süden zum Rhein hin abfallen und den Blick über den Rheingau und Rheinhessen freigeben.
Im Umfeld einer heterogenen Nachbarbebauung, lag das stark geneigte Grundstück als eine verwilderte Obstbaumwiese brach.
Die Überlegungen der Bauherren, die selbst eine denkmalgeschützte Jugendstilvilla oberhalb des Grundstücks bewohnen, waren von Anfang an darauf ausgerichtet durch die Bebauung des Grundstücks unterhalb ihres eigenen Anwesens den einmaligen Blick nach Süden zu erhalten.
Da im Rahmen des Bebauungsplans jedoch die Möglichkeit gegeben wird, die Höhe eines Gebäudes über zwei Vollgeschosse mit geneigtem Dach auszudehnen, entschlossen Sie sich, das Gelände im Vordergrund ihres Wohnhauses zu erwerben und ihre Zielvorstellungen mit der Bebauung des Grundstücks umzusetzen.

Konzept

Es sollte ein Gebäude errichtet werden, welches sich so flach wie nötig in die Topographie und Flora des Grundstücks einfügt, so dass es zu keiner markanten Störung der wunderbaren Aussicht kommt und der Blick auf die denkmalgeschützte Südfassade des eigenen Hauses freigestellt wird.
Diese Rahmenbedingungen bildeten den Ausgangspunkt für den Entwurf eines strengen, kubischen Baukörpers, der sich von Norden nach Süden der Hangneigung folgend orientiert und Ausblicke sowie Außenraumbezüge unterschiedlichster Qualitäten in sich vereint.
Das Wohnhaus wurde als Mietobjekt für ein modernes Paar geplant. Es sollte ein Grundrissgefüge geschaffen werden, welches gegen die Abgeschiedenheit des Ortes eine offene und kommunikative Atmosphäre setzt.

Umsetzung

Das Sockelgeschoss, in Stahlbetonbauweise errichtet, ist in den Hang eingeschoben und bildet die Plattform für eine weitere Ebene.
Diese ist in Holzrahmenbauweise errichtet, mit einem Flachdach aus einer Brettstapeldecke, dadurch wurde ein Höchstmaß an vorgefertigter Montagebauweise umgesetzt. Die Fassaden sind mit einer horizontalen Lächenholzschalung verkleidet, das Holz ist unbehandelt und sägerau. Der Baukörper wird im Süden und Osten durch Balkone gegliedert. Die Erschließung des Hauses erfolgt über einen bekiesten Zuweg, dessen Auftakt ein kleiner Vorplatz mit Holzschuppen bildet. Der Weg führt parallel zum Baukörper, der Topographie folgend, über ein Podest in den Eingangsbereich des Obergeschosses.Die Innenräume sind durch einen offenen Grundriss geprägt. Der große Wohnraum im Obergeschoss ist nach Süden geöffnet und mit einem Balkon vorgelagert.Der Wohn- und Essraum hat seitlich nach Osten einen kleinen Austritt. Im rückwärtigen Teil, durch den Eingangsbereich verbunden, liegen Schlafzimmer, Bad und Gäste-WC. Die interne Erschließung erfolgt über eine offene Treppe, die den Wohnbereich mit dem Arbeitsbereich im Erdgeschoss verbindet. Der Arbeitsbereich und ein Gästezimmer sind mit einer umlaufenden Außenterrasse verbunden. Über einen offenen Gang gelangt man zum Gästebad und in den Weinkeller. Die gesamte Haustechnik ist im Raum unter der Treppe untergebracht.
Die dem Haus vorgelagerten Holzdecks sind mit Begrenzungen aus Trockenmauern, in das Gelände eingefügt. Für die Gestaltung der Wege wurden natürliche Materialien eingesetzt. Der alte Obstbaumbestand ist weitestgehend erhalten, die Dachfläche ist extensiv begrünt.